Mein Stift schwebte schon über der Piratenpartei oder der FDP. Eine Stimme zumindest wollte ich absplitten. Aber zu viele Freunde haben mir erzählt, dass sie gegen eine „drohende“ absolute Mehrheit der SPD stimmen wollen. Also bin ich kein Risiko eingegangen und habe meine gespaltene politische Persönlichkeit nicht ausgelebt. Und es hat sich ja gelohnt.

Drei konservative, rückwärtsgewandte Parteien haben somit in der Hansestadt verloren: die CDU, die Grünen und die Linkspartei.

Mit Scholz hat ein Politiker eine Wahl für die SPD gewonnen, der zur Agenda 2010 steht. Das ist ein Signal auch an die Bundes-SPD: Steht zu eurer Politik und versucht nicht, der Linkspartei hinterher zu laufen.

Dazu passt das Ergebnis der Linkspartei: Trotz ihrer Versuche, Scholz wegen Hartz-IV anzugreifen, hat sie keine Wähler gewonnen. Und das, obwohl die Mehrheit mindestens für ein rot-grünes Bündnis praktisch feststand. Sollte es für die SPD oder ein geplantes rot-grünes Bündnis bei den nächsten Wahlen knapp werden, wird die Linkspartei Stimmen verlieren und nicht mehr in die Bürgerschaft kommen.

Die Grünen sind hart gelandet: Im Herbst letzten Jahres galten die Grünen schon als neue Volkspartei und die SPD als ihr Anhängsel. War wohl nichts: Sie konnte nur knapp ein zweistelliges Ergebnis erreichen. Dabei werden die GAL auch viele gewählt haben, die eine absolute Mehrheit der SPD verhindern wollten. Ein zweistelliges Wahlergebnis wird in Zukunft nicht sicher sein.

FDP: Glückwunsch! Auch wenn ich früher anderer Ansicht war: Wir brauchen die FDP in den Parlamenten. Ein sozialliberales Bündnis sollte in naher Zukunft wieder möglich sein.