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Hamburg sagt „Ja“ zur Glasfaser bis ins Wohnzimmer

Nein, tut es nicht. Das haben die Züricher getan.

Der Gemeinderat von Zürich hatte schon 2006 den Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes beschlossen. Nun war eine neue Volksabstimmung nötig, weil für den Ausbau neue Kredite erforderlich sind.

Wäre das nicht einmal ein Thema für eine Volksabstimmung in Hamburg?

Hamburg hatte einmal einen „eigenen“ Internetprovider: Hansenet. Die Stadt hat den Fehler gemacht, das Netz an die Telecom Italia zu verkaufen.

Damit haben die Bürger der Stadt keinen Einfluss mehr auf die Entwicklung der Telekommunikationsnetze.

Die Stadt will Teile der Versorgungsnetze wieder übernehmen. Hier böte sich die Chance, Einfluss zu nehmen. Der Senat sollte die Versorgungsunternehmen verpflichten, bei Leitungsarbeiten auch Glasfaser zu verlegen.

Was für eine Wahl!

Mein Stift schwebte schon über der Piratenpartei oder der FDP. Eine Stimme zumindest wollte ich absplitten. Aber zu viele Freunde haben mir erzählt, dass sie gegen eine „drohende“ absolute Mehrheit der SPD stimmen wollen. Also bin ich kein Risiko eingegangen und habe meine gespaltene politische Persönlichkeit nicht ausgelebt. Und es hat sich ja gelohnt.

Drei konservative, rückwärtsgewandte Parteien haben somit in der Hansestadt verloren: die CDU, die Grünen und die Linkspartei.

Mit Scholz hat ein Politiker eine Wahl für die SPD gewonnen, der zur Agenda 2010 steht. Das ist ein Signal auch an die Bundes-SPD: Steht zu eurer Politik und versucht nicht, der Linkspartei hinterher zu laufen.

Dazu passt das Ergebnis der Linkspartei: Trotz ihrer Versuche, Scholz wegen Hartz-IV anzugreifen, hat sie keine Wähler gewonnen. Und das, obwohl die Mehrheit mindestens für ein rot-grünes Bündnis praktisch feststand. Sollte es für die SPD oder ein geplantes rot-grünes Bündnis bei den nächsten Wahlen knapp werden, wird die Linkspartei Stimmen verlieren und nicht mehr in die Bürgerschaft kommen.

Die Grünen sind hart gelandet: Im Herbst letzten Jahres galten die Grünen schon als neue Volkspartei und die SPD als ihr Anhängsel. War wohl nichts: Sie konnte nur knapp ein zweistelliges Ergebnis erreichen. Dabei werden die GAL auch viele gewählt haben, die eine absolute Mehrheit der SPD verhindern wollten. Ein zweistelliges Wahlergebnis wird in Zukunft nicht sicher sein.

FDP: Glückwunsch! Auch wenn ich früher anderer Ansicht war: Wir brauchen die FDP in den Parlamenten. Ein sozialliberales Bündnis sollte in naher Zukunft wieder möglich sein.

Tasche des Terrors

Es ist kurz nach fünf, ich sitze in der U2 und bin auf dem Weg nach Hause. Wir fahren in die Station Schlump ein. Jemand ruft: „Hat jemand die Tasche vergessen?!“ Zuerst in den Wagen hinein, dann auf den Bahnsteig. Niemand meldet sich, auch nicht auf die Frage, ob jemand den Besitzer der Tasche gesehen habe.

Der Zug fährt nicht weiter. Ein paar Minuten vergehen. Oben fährt eine U3 ein und mehr Leute steigen in den Waggon ein. Jemand will sich in die leere Vierergruppe setzen. „Dort nicht! Dort nicht hinsetzen!“ Die Frau zuckt mit den Schultern und bleibt im Eingangsbereich des Wagens stehen.

Genervtes Stöhnen, Gemurmel, die werden doch nicht wegen so einer blöden Tasche einen Bombenalarm ausrufen?

Eine Durchsage: „Dies ist eine Anweisung der Polizei Hamburg. Bitte verlassen sie sofort den Zug und die Station! Der Bahnhof wird wegen eines herrenlosen Objekts geräumt!“

Kopfschütteln und verdrehte Augen. Die Sicherheitsleute scheuchen uns aus der Station. Panik hat niemand. Die meisten sind eher genervt, weil sie jetzt nicht so schnell nach Hause kommen.

Die U3 oben fährt noch. Über Hoheluft und mit dem Bus komme ich dann auch nach Hause.

Und hier die Tasche der Angst, unscharf mit meinem alten Handy aufgenommen.

Schon erstaunlich, dass so eine Tasche überhaupt während der Fahrt entdeckt wird. Oder hat sie jemand gemeldet? Oder streifen doch in zivil ständig Sicherheitsleute durch die Wagen auf der Suche nach verdächtigen Objekten?

Neues Zuhause?

Vielleicht haben wir bald ein neues Zuhause? Wobei „bald“ relativ ist: Baubeginn könnte allerfrühestens 2010 sein, Einzug dann 2011.


Ehemaliges Gymnasium Uhlenhorst Barmbek „Innenhof“

Ehemaliges Gymnasium Uhlenhorst-Barmbek, Innenhof

Es geht um das ehemalige Gymnasium Uhlenhorst Barmbek, das seit einiger Zeit leer steht.

Blick vom Käthnerort

Blick vom Käthnerort

Die Stadt möchte das Gebäude gerne abreißen.

Blick auf den Osterbekkanal

Blick auf den Osterbekkanal

Eine Gruppe Bauwilliger will das Gebäude erhalten und renovieren. Dazu wollen wir eine Baugemeinschaft gründen aus 20 bis 30 Parteien.

Blick vom Innenhof

Blick vom Innenhof

Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz. Dadurch kann die Fassade so renoviert werden, dass der Bau Energiesparstandards entspricht. Die Kosten sollen unter denen eines Neubaus an dieser Stelle liegen.

Barmbeker Schweiz ehemaliges Gymnasium Uhlenhorst Barmbek

Noch einmal vom Innenhof auf das Treppenhaus

Wir stehen am Anfang. Das wird ein Abenteuer. Am Ende sind wir entweder ruiniert oder wir kommen als Bauherren in irgendwelche Wohnzeitschriften.

Blick in die Osterbekstraße

Blick in die Osterbekstraße

Wir fangen erst einmal an.

Wir suchen noch Mitabenteurer. Bitte per E-Mail melden oder einen Kommentar hinterlassen! Kontakt über die Webseite der Barmbeker Schweiz.

Abstimmen ja – Unterschrift nein

Heute beim St. Pauli-Spiel in Hamburg waren sie wieder unterwegs, die fleißigen Sammler für die Volksinitiative „Eine Schule für Alle“.

Ich werde nicht unterschreiben.

Ich weiß zu wenig über das Thema. Ich kann nicht sagen, was ich für richtig halte. Ich habe in einem getrennten Schulsystem gelernt und es war in Ordnung. Aber vielleicht ist eine Gesamtschule doch besser?

Ich will die Abstimmung. Weil ich grundsätzlich für mehr Volksabstimmungen bin. Eine intensive Diskussion klärt die Positionen.

Warum ich trotzdem nicht unterschreibe?

Formal sage ich mit einer Unterschrift für die Initiative nur, dass ich für eine Volksabstimmung bin. Ob ich mit Ja oder Nein stimme, sage ich damit nicht.

Aber es gibt noch so etwas wie Öffentlichkeitsarbeit. Die Propagandisten der Initiative werden jede Unterschrift für die Durchführung der Volksabstimmung als eine Unterschrift für die Einheitsschule ausgeben.

Und das wäre meine Unterschrift nicht. Deshalb unterschreibe ich nicht.