Die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit hat ein Problem: Sie ist schuld daran, dass tausende von E-Mail-Postfächern jetzt mit Spam gefüllt werden.

Die WASG verschickt einen Newsletter. Interessenten können sich dort eintragen. Durch eine Nachlässigkeit hat die WASG Mitte Mai nicht den Text des Newsletters, sondern statt dessen die komplette Liste aller Bezieher dieses Newsletters veröffentlicht.

Im Wahlkampfeifer schießen nun einige Mitglieder und Sympathisanten der WASG etwas über das Ziel hinaus. Sie nutzen offensichtlich diese Liste, um ihre eigenen Nachrichten zu verbreiten. Jede Splittergruppe verschickt nun E-Mails. Auch die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten verschickt E-Mails mit der Bitte (PDF) um Solidarität mit einem gekündigtem Kollegen.

Ehrenwerte Ziele. Aber Datenschutz ist wichtiger. Ich werde auf keinen Fall eine Partei wählen, deren Mitglieder unverantwortlich mit Daten umgehen, die ihnen zufällig in die Hände gefallen sind.

Die WASG sieht das offenbar genau so. In einem Rundschreiben – dieses Mal an die richtige Liste – schreibt die Wahlalternative:

Wir befinden uns in einer aufregenden und aufgeregten Zeit. Jeder möchte seine Argumente möglichst weit streuen und Beachtung finden. Das ist sicher verständlich, mündet aber manchmal in Aktionen, die nicht mehr tolerierbar sind.

Die unverlangte Zusendung einer politischen Meinung ist genauso „Spam“ wie irgendeine Werbung für einen Konsumartikel. In aller Deutlichkeit sei an dieser Stelle gesagt, dass wir Spam-Aktionen und Verletzungen des Datenschutzgesetzes durch rechtswidrigen Gebrauch unserer Mitgliederdaten generell als parteischädigendes Verhalten werten – mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.

Sollten Sie sich durch unverlangte eMails belästigt fühlen oder vermuten, dass Ihre personenbezogenen Daten unrechtmäßig an Dritte gelangt sind, möchten wir Sie ausdrücklich ermutigen, sich mit unserem Datenschutzbeauftragten (Link: http://www.w-asg.de/31.0.html) vertraulich in Verbindung zu setzen. Wir wollen alles tun, um den Schaden, der unserer Sache durch derartige vermeintlich „gut gemeinte“ Aktionen zugefügt wird, nach Kräften zu begrenzen.

Das kann ich nur unterschreiben.

Schön, dass ich für Newsletter eine eigene Adresse habe.