Kategorie: Vor Ort
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Tasche des Terrors
Es ist kurz nach fünf, ich sitze in der U2 und bin auf dem Weg nach Hause. Wir fahren in die Station Schlump ein. Jemand ruft: „Hat jemand die Tasche vergessen?!“ Zuerst in den Wagen hinein, dann auf den Bahnsteig. Niemand meldet sich, auch nicht auf die Frage, ob jemand den Besitzer der Tasche gesehen habe.
Der Zug fährt nicht weiter. Ein paar Minuten vergehen. Oben fährt eine U3 ein und mehr Leute steigen in den Waggon ein. Jemand will sich in die leere Vierergruppe setzen. „Dort nicht! Dort nicht hinsetzen!“ Die Frau zuckt mit den Schultern und bleibt im Eingangsbereich des Wagens stehen.
Genervtes Stöhnen, Gemurmel, die werden doch nicht wegen so einer blöden Tasche einen Bombenalarm ausrufen?
Eine Durchsage: „Dies ist eine Anweisung der Polizei Hamburg. Bitte verlassen sie sofort den Zug und die Station! Der Bahnhof wird wegen eines herrenlosen Objekts geräumt!“
Kopfschütteln und verdrehte Augen. Die Sicherheitsleute scheuchen uns aus der Station. Panik hat niemand. Die meisten sind eher genervt, weil sie jetzt nicht so schnell nach Hause kommen.
Die U3 oben fährt noch. Über Hoheluft und mit dem Bus komme ich dann auch nach Hause.
Und hier die Tasche der Angst, unscharf mit meinem alten Handy aufgenommen.
Schon erstaunlich, dass so eine Tasche überhaupt während der Fahrt entdeckt wird. Oder hat sie jemand gemeldet? Oder streifen doch in zivil ständig Sicherheitsleute durch die Wagen auf der Suche nach verdächtigen Objekten?
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Hamburger! Wo seid ihr gestern gewesen?
Doch nicht etwa beim Fußball?
Das hat sich doch sowieso nicht gelohnt.
Dafür gab es im Polittbüro allerfeinsten Jazz und wunderbarste Musik vom Spardosen-Terzett und nur wenige waren da.
Gut, nächstes Mal gibt es hier auf meinem vielgelesenen (*hüstel*) Blog Werbung.
Versprochen!
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Reden
Jetzt ein völlig anderes Thema:
Arno Schmidt ist ohne Zweifel der größte Humorist deutscher Sprache.
Einige wenige Mitglieder des Literaturkreises Hamburg haben das erkannt und wollen die feine Sprache des Meisters nicht mehr nur allein genießen.
Deshalb treffen wir uns am 21. Oktober um 19:30 Uhr bei mir und reden über die Gelehrtenrepublik.
Wir suchen noch Mitleser und Diskutanten. Wer will, melde sich hier in den Kommentaren, per E-Mail bei mir oder im Kontaktformular des Literaturkreises Hamburg.
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Ein zukünftiger Niedersachse muss meine Heimat kennen
Wow! Wer demnächst die deutsch-niedersächsische Staatsbürgerschaft erwerben will, muss meinen kleinen Heimatlandkreis kennen oder nach Ausschlussverfahren arbeiten.
Die Frage kommt aus dem niedersächsischen Ergänzungsbogen zum neuen Einwanderungstest.
Muss man kennen, schließlich ist das Ammerland Sitz einer der führenden Baumschulen Europas. Ich dürfte dort auch schon Unkraut im sommerlich warmen Gewächshaus zupfen und einen furchtbaren 50. Geburtstag feiern. Der Tag danach fehlt mir heute noch im Gedächtnis.
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Eindrücke von der Demo gegen die Vorratsdatenspeicherung
Viele junge Leute. Die sind den Parteien wohl schon längst verloren gegangen.
Marxistische Grundsatzreferate kommen nicht gut an (gehalten vom Sprecher des Linksparteijungendverbandes Hamburg). Ich brauche auch keinen sozialistischen Überwachungsstaat.
Die Bewegung ist noch jung. An der Redekunst müssen einige Sprecher noch arbeiten. (Nicht, dass ich es besser könnte.)
Lesen im Chor ist schwieriger als gedacht. Aber so konnte man die Grundrechte jedenfalls gleich mehrfach hören.
Der „Spartakist“-Verkäufer war auch wieder da. Der ist auf jeder Demo, auf der er Sympathien für seinen kuriosen Verein vermutet.
Überzeugend die Rede der Sprecherin der „Freien Ärzteschaft“. Die neue Krankenversichertenkarte ist das nächste Thema.
Mehr hier.
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Mitleser gesucht
Unser kleiner, neu gegründeter Arno-Schmidt-Lesekreis in Hamburg sucht noch Mitglieder. Wir wollen uns alle drei bis vier Wochen treffen und über ein Werk von Arno Schmidt reden.
Bei Interesse Mail an literaturkreis@gmail.com.
Info über das aktuelle Buch und den nächsten Termin beim Literaturkreis Hamburg.
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Genosse Nachwuchs
Das kann Genosse Karteileiche (nämlich mich) doch noch zu einer Parteiveranstaltung locken! Olaf Scholz lädt ein:
„Genosse Nachwuchs ist der amüsante und kritische Erfahrungsbericht des frisch gebackenen „Genossen“ Nicol Ljubic. Angespornt durch den Wunsch, etwas zu verändern, begibt sich der Autor selbst als aktives Parteimitglied in die Niederungen der ältesten Volkspartei Deutschlands, der SPD. Er führt Tagebuch über Eingewöhnungsphase, Wahlkampf, Arbeit an der Basis und Begegnungen mit den ganz Großen der Politik. In herzlich-spöttischer Weise schildert Nicol Ljubic sein Freud und Leid im Umgang mit persönlichem und schriftlichem Kontakt zur Partei, unter anderem auch mit dem vorherigen Generalsekretär der SPD, Olaf Scholz.
Nicol Ljubic feierte den Wahlsieg Gerhard Schröders bei der Bundestagswahl 1998, damals war er noch kein Parteimitglied, auf einer Wahlparty in der Holstenstraße. Nur wenige Meter weiter feierte Olaf Scholz seinen Einzug in den Deutschen Bundestag, als Direktkandidat des Wahlkreises Hamburg-Altona. Auch in Berlin wohnen beide nur wenige Straßen voneinander entfernt, im Bötzowviertel im Prenzlauer Berg.
19:30 Uhr am Montag, 08. November 2004
Ort:
Foyer Altonaer Theater
Museumstr. 17, Ottensen
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Suppenlesung
Literatur auf die Ohren und Suppe in den Mund. Von der Terminseite des Forums junger Autorinnen und Autoren Hamburg:
Im November nimmt die Galerie Entwurf-direkt ihre Reihe „Lesung & Suppe“ wieder auf. Bei einem guten Teller hausgemachter Suppe und einem Glas Wein kann man dort in gemütlicher, fast familiärer Runde Geschichten rund um das Essen lauschen. Dabei zeigt sich das Forum mit einer Beteiligung an vier aufeinander folgenden Terminen einmal wieder stark präsent. Ort: Kleine Rainstraße 6, 22763 Hamburg-Ottensen. Beginn: jeweils Mittwoch 20.00 Uhr. Eintritt für den kulinarisch begleiteten Abend: 5,- Euro (incl. Suppe). Reservierung unter Tel. 040 / 39 80 57 89 oder an p.schumann@entwurf-direkt.de ist wegen nur begrenztem Platzangebot dringend angeraten. Näheres unter www.entwurf-direkt.de.
Am 3. November liest Silke Stamm ihre Erzählung Komm wir gehen und Tanja Schwarze ihre Kurzgeschichte Häschen in Hamburg.
Von Silke gibt es bei den Weblesungen drei Texte zu hören:
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