Ich mag fiktive Schnüffler, die auch mal politisch denken. Wie Pepe Carvalho, erfunden von Manuel Vázquez Montalbán. Denke ich an Carvalho habe ich auch immer die Stimme Manfred Krugs im Ohr, der ihn vor vielen Jahren in einigen Hörspielfassungen gesprochen hat.

Jacob Fabian, als Privatdetektiv von Christoph Ernst erdacht, ist auch so einer:

Ryanair eilt der Ruf voraus, ebenso billig wie arbeitnehmerfeindlich zu sein. Was die Moral des Konsumenten zu einer Geldfrage macht. […] Die Alternative hieß Lufthansa. Lufthansa flog ab Hamburg, war teuer und genauso unkoscher. Nach Neuauflage des fabelhaften iranischen Mordaufrufs hatte die Firma verlautbaren lassen, künftig  werde man Rushdie nicht mehr befördern. Aus Sicherheitsgründen. Persische Staatsdiener durften weiterhin Bonusmeilen sammeln. Was den Westen so glaubwürdig macht, ist die Prinzipientreue, mit der er seine Ideale vorlebt.

Aus: Christoph Ernst, Kein Tag für Helden (Textauszug), Emons Verlag (mit nervigen Frames, deshalb Buchinfo nicht verlinkbar)

Ayatollah Khomeini rief vor 20 Jahren alle Moslems zum Mord an Salman Rushdie auf.

Und die Bemerkung ist aktueller denn je.

Zu Rushdie:

Die Linke hat die Fatwa verinnerlicht (Perlentaucher)

Das Buch zum Fluch (Freitag)

Der Geist der Fatwa (Jungle World)

Der Fluch des Khomeini (Jungle World)