Monat: Mai 2010

Bringing Sexy Back To Enterprise, Interviewerhölle, Vatikan und Atheisten

Zum Saugen und Wischen auf die Kopfhörer: Windows Weekly „Bringing Sexy Back To Enterprise“, dieses Mal nicht mit Paul Thurrott, sondern mit der kopfstehenden Mary-Jo Foley und Ed Bott.

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So muss die Hölle für Journalisten aussehen: ein Interview (heute, Sonntag, noch hinter einer Zahlwand) mit dem fast 90-jährigen Marcel Reich-Ranicki. Die Antworten sind fast immer dieselben: Er könne, wolle aber nicht antworten oder er bitte doch darum, ihn nicht zu langweilen.

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Der Vatikan will mit den Atheisten reden (via Maiglöckchen).

Wahrheit

Nun schenkt uns ein deutscher Politiker endlich einmal reinen Wein ein und dann ist es auch wieder nicht recht.

Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg. (Zitiert nach Zeit Online)

So einfach, so banal und auch überhaupt nicht neu. Schon Volker Rühe formulierte 1992 als Auftrag der Bundeswehr: „Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu Märkten und Rohstoffen“ und Verteidigungsminister Peter Struck sagte 2004:

Moral und Geschichte reichen sicherlich nicht aus, um in jedem Einzelfall über Europas sicherheitspolitisches Engagement zu entscheiden. Andere Faktoren müssen hinzukommen, vorrangig die europäischen Interessen. Ich denke, dass in der Tat die wirtschaftliche Entwicklung Europas im 20. Jahrhundert, die Globalisierung und das Aufkommen neuer Bedrohungen zu gemeinsamen materiellen Interessen der Europäer geführt haben. Sie stehen gleichwertig neben ideellen Verpflichtungen. Zu diesen Interessen gehören der Schutz gegen internationalen Terrorismus oder die Begrenzung der Auswirkungen destabilisierender Konflikte in der europäischen Nachbarschaft. Dazu gehören auch der Schutz vor illegaler Immigration und organisierter Kriminalität oder der Schutz der Energie- und Rohstoffversorgung.

(Beides zitiert nach ‚Deutsche Kriege für das „nationale Interesse„?‘ bei Telepolis)

Zum Handel gehören immer zwei Seiten. Auch der Exporteur gewinnt bei fairen Handelsbeziehungen. Die Interessen der afghanischen Bürger und des Westens können dieselben sein. Nämlich dann, wenn elementare Bürgerrechte gegen totalitäre Fundamentalisten verteidigt werden.

Auch die USA hatten eigene Interessen, als sie halfen, die Deutschen 1945 zu besiegen. Ohne diese Interessen wären sie sicherlich nicht zum Kriegsteilnehmer geworden. Und ganz Deutschland wäre unter die Herrschaft der Sowjetunion geraten. Die Interessen der USA brachten Freiheit, Demokratie und Menschenrechte nach Deutschland. Ein erträglicher Kollateralschaden.

Eine Freiheit, die heute nicht mehr geschätzt wird. Wie sonst hätte es zu dem skandalösen Verhalten des ZDF gegenüber dem dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard kommen können?

Wer heute diese Freiheit in Anspruch nimmt, muss sich rechtfertigen. Wer Angst vor dem Gebrauch von Freiheit hat, kann sie nicht verteidigen.

Macht mal langsam mit den Smartphones

Ich war schon fast so weit mir jetzt aber wirklich ein Smartphone zu kaufen, und zwar eines mit Android. Und dann bringt Gizmodo ein Interview mit Andy Rubin, VP of Engineering bei Google und verantwortlich für die Android-Entwicklung. Darin sagt er:

There is going to be stuff that’s just going to blow your mind. In 6 months. Before it was 18 months, now it’s 6 months.

Zurück in die Warteschleife. In sechs Monaten wird es auch die ersten Geräte mit Windows Phone 7 und vielleicht WebOS-Geräte von HP geben.

Die Geräte sind einfach noch zu schnell veraltet, als dass ich hunderte von Euro für sie ausgeben will.

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Ähnlich geizig bin ich beim Kauf eines E-Buch-Lesegeräts. Mehr als 100 € will ich dafür nicht ausgeben. Und heute dachte ich, es sei so weit: „Pearl bringt < 100 € Reader mit Adobe DRM“ titelt lesen.net. Leider aber doch nur mit LCD-Bildschirm statt E-Paper. Also auch für unter 100 € noch zu teuer, ein Netbook mit Leuchtdisplay habe ich schon.

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Apple ist böse: Nun da Apple an der Börse mehr wert ist als Microsoft interessiert sich auch das Justizministerium der USA für Apples Geschäftspraktiken. Apple steht im Verdacht, Musik von Plattenfirmen, die dem Konkurrenten Amazon kurzfristig Werke exklusiv zur Verfügung stellten, im eigenen Itunes nicht mehr zu bewerben. Und die Federal Trade Commission untersucht die Regeln für Entwickler, die Software für das Iphone schreiben.

Amazon ist auch nicht besser:  2004 verkaufte Amazon Deutschland zeitweise keine Bücher vom Diogenes Verlag. Amazon wollte damit höhere Rabatte erpressen.

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Gelesen: Fauser, Rohstoff.

Was für eine kaputte Zeit

Die Menge johlte und schrie einen Jungsozialisten nieder. Es war ein Teil eines Rituals, in dem die Anführer der Radikalen die Bolschewistenbosse spielten und die Studenten und Ausgeflippten im Saal die aufrührerische Masse von St. Petersburg. In Wirklichkeit war es natürlich viel einfacher: Die Chefs thronten auf dem Podium und machten hohe Politik, und unten stand das Fußvolk und glaubte an den historischen Augenblick.

Lesebefehl!

30°, Vince Ebert, Schulreformabstimmung

Eine Urlaubskarte aus England:

Herzliche Grüße aus Cambridge, wo wir bei 30° die Füße im Fluss baumeln lassen.

Frechheit! Muss ich als Hamburger mal so sagen.

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Vince Ebert sollte man tatsächlich mal ansehen. Im Dezember ist er wieder in Hamburg. Auszüge aus seinen alten Programm „Denken lohnt sich“ zeigt Youtube.

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Gelesen: Fauser, Treibstoff

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Und wie soll ich jetzt bei der großen Abstimmung über die Schulreform abstimmen? Ich habe keine Ahnung. Am Ende stimme ich noch deshalb für die Initiative der Reformgegner, weil ich den Grünen ihren Triumph nicht gönne!?

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Zum Tagesabschluss noch „This Week in Google“ live.