Monat: Februar 2010

St. Pauli, Logs

Trotz des Banners „Hier siegt nur einer, St. Pauli, und sonst keiner!” in der Süd­kurve heute eine Heim­niederlage für St. Pauli. Hey, Jungs, ich habe einen nicht un­bedeuten­den Betrag auf euren Aufstieg verwettet!

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Das wollte ich schon lange tun: Sitemeter schreibt nicht mehr mit, wann, wie lange, von welchem Provider usw. jemand auf diesem kleinem bescheidenen Blog in einer unbe­deutenden Ecke der Blogo­sphäre zu Besuch war. Das Word­press-Statistik-Plugin habe ich ebenfalls deaktiviert.

Die Log­dateien meines Providers kann ich nicht ab­stellen, aber die ver­nünftig aus­zuwerten ist ohnehin zu kompliziert, weil viel zu viel „Rauschen“ in ihnen ent­halten ist.

Ach, Freitag…

Ich bin Abonnent des Freitag seit es ihn gibt und noch länger, ich habe schon den west­deutschen Vor­gänger, die Volks­zeitung, gelesen.

Für seine Literatur­kritik hatte der alte Freitag trotz seiner geringen Verbreitung vor einigen Jahren noch einen Preis bekommen. Nun feuert der Freitag seinen lang­jährigen Literatur- und Feuilleton­redakteur Ingo Arend.

Jakob Augstein, Besitzer des Freitag, will die Literatur­kritik im Freitag kürzen und dafür das Ressort Wissen weiter ausbauen. Klar, damit beschäftigt sich ja sonst auch niemand.

Ich lese seit der Umgestaltung unter Augstein nicht mehr viel vom Freitag.

Kein Wunder, dass ich von dieser Neuigkeit nicht aus dem Freitag (der Papier­ausgabe) oder auf Freitag.de (dem Internet­auftritt), sondern auf Schnee­schmelze, dem Blog von Jürgen Fenn, erfahren habe.

Und dann schreibt Michael Angele ausgerechnet heute im Freitag über „Die Leiden des Zeitungs­süchtigen“. Ich hatte zwischendurch zwei Tages- und Wochenzeitungen im Abo, oft genug habe ich noch andere hinzu­gekauft. Ich bin also wohl so ein Zeitungs­süchtiger.

In Zeitungen will ich Text, Text, Text, gern als Blei­wüste beschimpft. Fotos sind – die Foto­grafen mögen mir verzeihen – immer nur Beiwerk.

Ich lese halbwegs bewusst seit einem Viertel­jahrhundert Zeitungen. Die Blei­wüsten sind nach und nach verschwunden. Die Zeitungen sind heute „luftiger“ mit viel Weiß auf den Seiten und großen Fotos. Schriften und der Zeilen­abstand sind größer geworden. Es steht weniger Text auf der Seite. Mehr Seiten sind es selten geworden. Wenn ein Becher Joghurt bei gleicher Becher­größe mehr Luft und weniger Joghurt enthält, nennt man das eine Mogel­packung. Und der Freitag wird immer mehr dazu: Schnell durchgeblättert, wenige Artikel, die ich wirklich lesen will, viel Luft – und damit meine ich nicht nur Weißraum.

Ich glaube nicht, dass der Freitag die nächsten fünf Jahre überleben wird. Schade, denn dann bleibt nur noch die Zeit. Und mit der konnte ich noch nie etwas anfangen.

Oh weh! Das Internet und mein Denken

Die FAZ lässt diskutieren, wie das Internet uns verändert.

In den Artikeln steht auch ein Verweis auf eine Leserumfrage „Wie hat das Internet ihr Denken verändert?

Ich finde dort eine Reihe von Kommentaren, geschriebene Texte, richtig ausformuliert!

Und unruhig wandert mein Blick über die Seite: Wo ist denn hier die Umfrage, mit den zuspitzenden Fragen, zum Anklicken, klack, klack, fertig?

Dann die unangenehme Erkenntnis: Die wollen, dass ich wirklich etwas schreibe! Selbst formuliere! Und ich bin doch längst schon zum Klickvieh zugerichtet. Hat das Internet das mit mir angerichtet? Oder liegt es nur daran, dass ich von den Webseiten der Alten Medien nicht anderes erwarte als billige Klickgeneratoren aka Umfrage aka Bildergalerien?