Nun ist es also soweit, die Gerüchte sind wahr: Google Talk ist gestartet.

Google Talk basiert auf Jabber, Google bietet einen eigenen Client an, aber auch andere Jabber-Software soll funktionieren.

Mit Google Talk kann man nicht nur Textnachrichten versenden, sondern auch telefonieren.

Google Talk erfordert einen Account bei Google Mail. Zur Zeit ist nur die Kommunikation mit anderen Nutzern von Google Mail möglich. Benutzer anderer Jabber-Server sind also nicht erreichbar. Aber daran wird laut Google gearbeitet.

Die Software kommuniziert über den Port 5222 mit dem Google Talk-Server, also unverschlüsselt.

Laut den Logs meiner Firewall nutzt er auch Port 443 (https).

Zum Thema Datenschutz sagt Google:

Google does not collect the content of instant message chats or voice conversations. As with all major IM services, Google Talk will collect certain log information created in the course of a conversation. This information is for Google’s internal use only, to maintain statistics on usage and to improve our service and the user experience. We do not permanently store any personally-identifying information in the Google Talk logs. And we do not log any of the content of your chats or calls.

Einerseits sehr erfreulich, dass ein offener Standard wie das Jabber-Protokoll die Unterstützung eines Internetriesen hat. Das bringt hoffentlich viele gute Entwicklungen auch von dritter Seite.

Google wiederholt mit der Insellösung den Fehler, den alle anderen kommerziellen IM-Anbieter auch machen: Kommunikation nur zwischen den eigenen Kunden. Ich kann mich noch dunkel an Zeiten erinnern, als man von E-Mail-Gateways sprach zwischen Compuserve, AOL, dem Internet und verschiedenen Mailbox-Netzen. Und nie konnte man sicher sein, dass die Gateways auch funktionierten.

Gäbe Google die Insellösung auf, könnte alleine Googles Marktmacht zu einer Standardisierung führen.

Bei Steffen Nork gibt es eine Anleitung für iChat.

Und hier etwas über Trillian und GAIM.