Hamburg und Tageszeitungsvielfalt? Das passt nicht in einen Satz. Die Mopo kämpft noch mit der Bild-„Zeitung“ und dann gibt es noch den inzwischen auch schon geschrumpften Hamburg-Teil der TAZ. Aber ernste Konkurrenz ist das nicht. Nein, der Zeitungsmarkt in Hamburg ist fest in der Hand von Springer.

Die Deutsche-Journalisten-Union (dju) möchte das ändern. Die Gewerkschaft „möchte ein Forum schaffen, das die Fachszene für ein neues Presseprodukt zusammenbringt“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Frankfurter (!) Rundschau berichtet über Erfahrungen von Teilnehmern, die es schon einmal versucht haben:

So der ehemalige Herausgeber der Hamburger Rundschau, Jo Müller, der seine acht Jahre bei dem Blatt als „teuersten meines Lebens“ bezeichnete. „Man muss viel Geld für ein Zeitungsprojekt in die Hand nehmen“, warnte Müller. Jürgen Bischoff, der Anfang der Achtziger versuchte, die Wochenzeitung Kieler Rundschau zu etablieren, berichtete, wie der Platzhirsch Kieler Nachrichten unverhohlen Anzeigenkunden der Rundschau gedroht habe, sie nicht mehr in den Kieler Nachrichten erscheinen zu lassen, wenn sie gleichzeitig bei der Konkurrenz schalteten.

Keine gute Ausgangsbasis.

Jo Müller folgere daraus, dass eine Internetzeitung eher realisierbar sei und bekomme dabei Unterstützung von „jüngeren Medienschaffenden“.

Schön wäre es ja. Ich würde für so eine Zeitung sogar ein Online-Abo abschließen.